Montag, 17. November 2014

Die zweite verpasste Chance

Am 16. Juni 2014 berichtete ich über die verpasste Chance des St. Galler Tagblatts.
Nun äusserte sich das Tagblatt am 15. November nochmals zu den beiden geschlossenen Bahnübergängen an der Schlosser- und Zimmerstrasse.

Frau Reisp verfügte über sämtliche Informationen der Einsprecher. Dazu gehörten nebst umfangreichem Bildmaterial vor allem mehrere Stellungnahmen mit dem Hinweis, WESHALB die Schliessung der Bahnübergänge für die Anwohner ein massiver Einschnitt im Alltag bedeutet.

Frau Reisp lässt all diese Hinweise aussen vor und wiederholt eigentlich nur das, was alle längst wissen.


Nur EIN Beispiel aus den unzähligen Fakten:
Die Appenzeller Bahnen behaupteten, dass der Übergang Zimmerstrasse / Güterbahnhofstrasse NIE ein offizieller gewesen sei. Die Unterlagen, die Frau Reisp erhalten hat, zeigen ein ganz anderes Bild:

Schon im Stadtplan aus dem Jahr 1903 ist der Weg vom Quartier Oberstrasse zur Güterbahnhofstrasse eingezeichnet.
(Rot= Zimmerstrasse,  Kreuz =Weg zur Güterbahnhofstrasse von der Oberstrasse her)



Ein Luftbild aus dem Jahr 1919 zeigt ebenfalls klar auf, dass dieser Weg schon seit 100 Jahren besteht. Von "inoffiziell" kann hier doch keine Rede sein!



Einmal mehr hat es das St. Galler Tagblatt verpasst, eine Geschichte zu schreiben, die Interesse weckt.
Die Fakten wären vorhanden gewesen, stattdessen verwendet Frau Reisp dasselbe Bild wie Frau Hug schon im Juni- ein Bild, das mittlerweile veraltet ist, da die Appenzeller Bahnen das Hindernis mittels Querbalken noch verstärkt haben.

Wenn Journis ohne zu recherchieren sämtliche Fakten auf dem Präsentierteller serviert bekommen und daraus dann doch nur Schwachstrom resultiert, habe ich Verständnis für schwindende Abo-Zahlen. Wozu brauchen wir in St. Gallen noch Lokaljournalisten? Die Damen und Herren in Luzern hätten einen solchen Artikel bestimmt auch hingekriegt.











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