Mittwoch, 13. Oktober 2010

Tagesanzeiger: Sozialer Durchzug

Leider ist der Artikel nicht online verfügbar (oder zumindest für mich nicht auffindbar), daher auch kein Link sondern nur ein paar Zitate.

Was ist sozialer Durchzug?
In der heutigen Papierausgabe des Tagesanzeigers in der Rubrik "Kommentare und Analysen" wird der Beitrag schon auf der Frontseite mit dem Satz angekündigt: "Plötzlich allein am Tisch: Selbst Nichtrauchern war es wohler, als in den Beizen geraucht wurde."
Ich tippe jedoch eher auf geistigen, denn auf sozialen Durchzug.

Thomas Widmer (Kulturjournalist und Verfasser von Wanderkolumnen) schreibt in der Einleitung: "Wenn Raucher zwischen Drinnen und Draussen pendeln" über das komische Gefühl, nach der Vorspeise alleine am Tisch zu sitzen, weil sich alle anderen Tischgenossen auf eine Zigarettenpause nach draussen verzogen haben.

"(Man) unterhält sich bestens - da steht Beatrice abrupt auf, greift sich ihren Mantel und sagt:«So, ich geh eine rauchen, Wer kommt mit?»

Es gehen alle. Alle ausser einem selber"

Und etwas weiter:
"Was bleibt, ist seltsam: ein Typ allein mit fünf verlassenen Gedecken. Das sieht aus, als habe es Streit gegeben, worauf die anderen mitten im Essen flüchteten; der Nichtraucher wirkt wie ein Soziopath, der andere Leute vergrault."
Ich selbst als Nichtraucher kann dies nicht wirklich nachvollziehen, wobei in meinem Bekanntenkreis wohl ein unterdurchschnittlich kleiner Anteil an Rauchern ist. Meine Freunde würden mich jedenfalls nicht für einen Glimmstängel alleine am Tisch sitzen lassen. Oder liegt das mit dem "Leute vertreibenden Soziopathen" doch nicht so weit daneben? (Sorry Herr Widmer, ich konnte mir diesen unqualifizierten Kommentar nicht verkneifen)
Sind denn Raucher eine Bevölkerungsgruppe, die sich nicht an die grundlegendsten Regeln des Anstandes halten müssen (man steht nicht ohne Not mitten in einer Unterhaltung auf und man nimmt seinen Abfall bis zur nächsten Entsorgungsmöglichkeit selber mit und schnippt die Zigistummel nicht einfach auf die Strasse oder gar in den nächsten Blumentopf!)? Und wer es nicht mal durch ein ein gutes Essen hindurch (welches ja selten mehr als 2 Stunden dauert) ohne einen Glimmstängel aushalten mag, gehört wohl eher in eine Suchttherapie als in eine Kolumne.

Also mein Tipp: Sich andere Freunde suchen und weiterhin das rauchfreie Ausgehen geniessen. Es ist doch schön, wenn man nach dem Ausgang nach Hause kommen kann und man nicht wie eine Rauchwurst stinkt! (Nichts gegen Rauchwürste, die müssen so riechen).

"Raucherecken in Restaurants sind so sinnvoll wie Pissecken in Schwimmbecken!" (Zimmermann Heitmann, vielleicht, vielleicht auch nicht)

Fazit: Die Wanderkolumnen sind besser.

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